Wellness-Kur für Zimmerpflanzen
Die Tage werden wieder länger, die Vögel zwitschern lauter, zartes Grün ist in der Natur allgegenwärtig - es ist endlich Frühling! Nicht nur der Garten ist aus dem Winterschlaf erwacht. Auch die Zimmerpflanzen, die treuen grünen Begleiter in unseren Wohnungen, stehen am Ende der natürlichen Ruhephase und bereiten sich auf neues Wachstum vor.
Hallo wach!
Von wegen gemütlich im warmen Zimmer: Trockene Heizungsluft und wenig Tageslicht haben den Zimmerpflanzen in den Wintermonaten zu schaffen gemacht - eine kleine "Frühjahrskur" hilft ihnen auf die Sprünge. Einige grüne Zeitgenossen wie die Grünlilie (Chorophytum comosum) schätzen es, jährlich im Frühjahr in frische lehmhaltige Blumenerde umgetopft zu werden. Grundsätzlich gilt: Jüngere Zimmerpflanzen sollten jährlich, ältere spätestens alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Ist der Ballen bei einer Pflanze schon vollständig durchwurzelt, ist sofortiges Umtopfen angebracht, damit sie wieder richtig gedeihen kann. Sobald die ersten neuen Triebe und Blätter an den Zimmerpflanzen sichtbar werden, ist es Zeit für erste Nährstoffgaben, die so genannte Startdüngung. Am besten werden die Wohnungsgenossen in der Zeit von Ende Februar bis September alle zwei Wochen gedüngt, damit sie im Sommer kräftiges Wachstum und reiche Blüten zeigen. Die ersten vier Wochen nach dem Umtopfen sollten Sie jedoch auf eine Düngung verzichten! Die Pflanze muss sich von dem Schock, den das Umtopfen bereitet, erst erholen.
Wie im warmen Frühlingsregen
Sind die Pflanzen von innen heraus gestärkt, geht's ans äußere Erscheinungsbild: Der Staub, der sich in den letzten Monaten auf den Blättern ausgebreitet hat, wird beim "Frühjahrsputz" entfernt. Blattpflanzen wie Feigenbaum (Ficus), Palmen oder Farne schätzen einen warmen Regen in der Badewanne oder Dusche. Decken Sie jedoch die Topferde mit einer Plastikfolie ab, damit die Pflanzen nicht zuviel Wasser aufnehmen. Bei großblättrigen Pflanzen wie z. B. bei der Efeutute (Epipremnum pinnatum) oder dem Gummibaum (Ficus elastica) ist es einfacher, die Blätter mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Pflanzen mit behaarten Blättern wie z. B. das Usambaraveilchen mögen keine Nässe. Man säubert sie am besten mit einem weichen Pinsel. Gegen braune Spitzen, die z. B. durch zu trockene Heizungsluft beim Drachenbaum (Dracaena), der Zierbanane (Musa), dem Zypergras (Cyperus) und bei Farnen entstanden sind, hilft nur Abschneiden.
Rückschnitt macht stark
Durch gezielten Rückschnitt nach der Ruheperiode, kurz vor dem Austrieb, etwa zwei Wochen vor dem Umtopfen, lässt sich so mancher schlecht wachsenden Pflanze wieder auf die Sprünge helfen. Einen starken Rückschnitt können z. B. Passionsblume (Passiflora), Dipladenie (Dipladenia) und Zimmerhopfen (Beloperone) gut vertragen. Auch Schönmalve (Abutilon), Topfrose (Rosa) und Roseneibisch (Hibiscus) tut es gut, wenn sie ab und zu mit der Rosenschere in Form gebracht werden. Sinn des Rückschnitts ist es, spärlich wachsende Pflanzen zur Bildung von Neutrieben und damit zu einem buschigeren Wuchs anzuregen oder zu dichte, unschön nach innen wachsende Triebe auszudünnen. Vor allem auf ältere Pflanzen wirkt ein Rückschnitt wie ein Jungbrunnen.
Endlich wieder Licht!
Im Winter ist fehlendes Licht der Stressfaktor Nummer Eins für Zimmerpflanzen. Oft sind lange, dünne Triebe und hellgrüne, leicht fahl aussehende Blätter das Ergebnis der langen Abende. Natürlich möchte man seinen Pflanzenlieblingen mit beginnendem Frühjahr etwas Gutes tun, aber bitte, überfordern Sie die Pflanzen nicht! Vor allem, wenn ein Standortwechsel, z. B. vom kühlen Winterquartier in wärmere Gefilde stattgefunden hat, empfiehlt es sich, die Pflanzen langsam an mehr Licht zu gewöhnen. Viele Pflanzenfreunde neigen dazu, ihre Schützlinge sofort in die warmen Sonnenstrahlen am hellen Fenster zu stellen. Doch selbst sonnenhungrige Kakteen wären nicht in der Lage, diesen Schock ohne Schaden zu überstehen. Es ist daher wichtig, die Pflanzen an die neue Situation zu gewöhnen, indem man sie zunächst zwar hell, aber auf keinen Fall vollsonnig stellt. Tja, und wem das alles viel zu viel ist: Neue Pflanzen gibt's auch!
Quelle: CMA
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