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Titel: Gewürze als Heilmittel Kategorien: Info, Gewürze Menge: 1 Info
============================ QUELLE ============================ -- Erfasst *RK* 13.01.2012 von -- Christa Gabler
Die Kunst des Würzens mit den Gewürzen, die auch meist Heilmittel sind.
Mit den richtigen Gewürzen zu würzen das ist die Kunst einer jeden feinen Küche. Jedoch nicht nur Würzen der Speisen ist der Vorrang von Gewürzen. Schon zu allen Zeiten wurden den Gewürzen heilsame Wirkungen nachgesagt. Für die Gesundheit haben die Gewürze tatsächlich mehr Wirkungen als bisher angenommen wurde. Nunmehr kann heute die Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen werden. Tatsächlich können Gewürze für die Gesundheit zunutze gemacht werden. Über Jahrtausende blühte der Gewürzhandel. Spezereien kamen aus Indien, Afrika und waren oft teurer als das Gold. Dabei waren die Gewürze nicht nur einfache Speisezutaten welche das Essen zu einem bloßen Vergnügen werden ließen. Auch gehörten sie zu den ältesten Arzneipflanzen der Menschheit. Um den seinerzeitigen Gewürzhunger der Europäer zu stillen waren Händler Monate oder jahrelang unterwegs.
Da es im Krankheitsfall wenig Behandlungsmöglichkeiten gab, wußten unsere Vorfahren die Heilkraft der Gewürze zu schätzen. Vieles um das Wissen der Wirkungen ist im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. Es ist heute kein Zufall das Menschen in den warmen Zonen scharfes und würziges lieben. Im Schnitt mischen die Inder zehn Gewürze pro Speise. Im Curry selbst sind zwischen 9 und 11 Gewürze wohl abgewogen gemischt. Die britischen Kolonialherren wollten mit dem Curry den exotischen Flair nach Hause bringen. Richtiges würzen gehört in Indien zur Lebensweise und vor allem zur Gesundheitsvorsorge nach dem Motto: Ein guter Koch ist ein halber Arzt.
Stimmt es eigentlich dass Ingwer, Ersatz für Schmerzmittel ist? Meerrettich, das neue Penicillin? Chili, der bessere Schutz gegen Bakterien? Das Zimt und Muskat gegen Stress wirken?
Gewürze in der Küche und Medizin bestehen im Wesentlichen aus: Ingwer, Kurkuma,
Chili, Paprika, Meerrettich, Senf, Kümmel, Zimt, Nelken, Muskatnuss und Co. Sie sind eigentlich in jede Küche gehörend.
Ingwer ist aus fernöstlicher Küche und Medizin als ein kraftvoller Gesunderhalter nicht wegzudenken, der Ingwer. Das Wichtige an dieser Pflanze ist die Wurzel. Unser Wort Ingwer wird von dem botanischen Namen Zingiber abgeleitet, das heißt hornförmig mit Geweihsprossen versehen. Diese Powerwurzel aus Fernost gewinnt immer mehr an Bedeutung. Sie ist ein Tausendsassa unter den Gewürzen. Man kann sie frisch oder getrocknet verwenden. Aber auch sauer einlegen. Besonders gut schmeckt sie mit Schokolade überzeugen oder kandiert. Backwaren, Desserts, Soßen, Marmelade usw., sie werden mit Ingwer verfeinert. Das Gewürz Ingwer verleiht dem Ginger Ale seinen unverwechselbaren Geschmack.
Es ist ein warmes Gewürz dessen Scharfstoffe die Schmerz- und Wärmerezeptoren reizt. Auch als Aphrodisiakum wurde es eingesetzt. Zur Behandlung der Reisekrankheit wirkt Ingwer bei Schwindelgefühl und Übelkeit. In der Chemotherapie wirkt Ingwer dem Brechreiz entgegen. Bisher wurden aus der Ingwerwurzel über 20 Pflanzenstoffe wie ätherische Öle oder Harze entdeckt. Das erfrischende Aroma erinnert an Zitrone und Holz. Im Geschmack ist er scharf und beißend mit leicht süßlichem Einschlag. Frische Ingwerstücke mit kochendem Wasser übergossen ergeben einen vorzüglichen Tee, der etwa 5 bis 8 Minuten ziehen sollte. Ingwertee vor, während oder nach einer Mahlzeit getrunken, löst Verspannungen im Magen-Darm-Trakt. Erkältung? Ein Ingwertee kann helfen!
Kurkuma gehört ebenfalls zur Familie der Ingwergewächse. Er ist in der orientalischen und asiatischen Küche unverzichtbar. Genau wie beim Ingwer liegt auch hier die Kraft in der Wurzel. Der Name Kurkuma stammt vom arabischen Kurkum und ist die Bezeichnung für Safran. Deshalb als falscher Safran bezeichnet. Gelbwurz oder Gelbwurzel enthält ungiftige gelbe Farbstoffe. Sie werden zum Einfärben von Stoff und der Farbgebung von Lebensmitteln verwendet. Kurkuma verleiht dem Käse und Senf eine appetitliche gelbe Farbe und den herzhaften Geschmack. Auf die Kurkuminoide als gelber Farbstoff ist der brennend scharfe und leicht bittere Geschmack, aber auch die medizinische Eigenschaft der Wurzel zurückzuführen. Als Leber- und Gallenblasenmittel ist das Gewürz seit der Antike bekannt. Kurkuma regt den Gallefluß an und fördert die Lebertätigkeit..
Bekannt seit der Antike als entzündungshemmend ist auch der Chili. Paprikachili oder Peperoni sind botanisch eine Pflanzenfamilie. Die Beliebtheit der scharfen Capsicumfrüchte reicht von Mexiko über Indien bis ins ferne China. Der Unterschied liegt in der Schärfe. Diese wird nach einer Skala von 1 bis 120 eingestuft. Ein Schärfegrad von 20 wird von Europäern bereits als sehr scharf empfunden, während es in China noch als mild gilt. Das Heimatland des Chili ist Mexico. Für die Inkas und Azteken war Chili ein Heilmittel und sogar Zahlungsmittel. Auch in Texas liebt man Chili. Nach dem Motto: "Scharfes für harte Männer" gibt es jedes Jahr in Texas am Dirthy Woman Creak ein so genannter Chili Kook of. Ein Wettbewerb, wer das beste Chili con Carne bereitet. So manchem wird dabei feurig heiß. Falls ein Gericht zu würzig und das Schmerzgefühl unerträglich wird, hilft weder Bier noch Limonade. Da der Scharfstoff nicht wasser-, sondern fettlöslich ist hilft ein Glas Milch. Auch in Europa gibt es eine Chili-Tradition. Was wäre ein richtiges Kesselgulasch ohne feurigen Paprika, in Ungarn währe es unvorstellbar. Je kleiner und roter der Paprika ist, um so schärfer ist er. Noch schärfer wird es wenn Paprika mitsamt Kerne gegessen wird. So mancher kommt ins Schwitzen beim Essen, was in England zur Bezeichnung "Hoteat" führte. Als Pfeffer noch gepfefferte Preise hatte, wurde in Ungarn der Paprika zum Pfeffer der armen Familien. Die Lust auf Scharfes hat den Ungarn nicht geschadet, im Gegenteil. Sie haben im Paprika als Erste das Vitamin C entdeckt. Dafür gab es den Nobelpreis für den Entdecker. Die Wirksamkeit des Vitamins kannte man zwar, aber nur noch nicht den Stoff. Paprika ist inhaltlich weitaus reicher an Vitamin C als Sauerkraut was früher gegen Skorbut bei den Seefahrten gereicht wurde. Der Paprika ist noch reicher an Vitamin C als Zitronen. Capsaicin Flavone, Karotinoide gehören ebenfalls zu den Inhaltsstoffen des Paprika, wie auch das. In Ländern wo es sehr heiß ist und Probleme mit den hygienischen Verhältnissen bestehen wird sehr scharf gegessen. Der Grund liegt daran, daß das Capsaicin eine stark bakterizide Wirkung aufweist und sogar Salmonellen tötet. Die scharfe Wirkung regt Magen- und Speichelsekretion an und die Motorik des Darms. Umgesetzt wird das in medizinischer Richtung die scharfe Wirkung, indem Salben und Pflaster das Capsaicin beigegeben wird. Wird es auf muskulär verspannte Stellen aufgetragen entsteht eine örtliche Erwärmung mit folgender Entkrampfung.
Meerrettich wächst überall ohne dass er zur Kenntnis genommen wird. Besonders in der kalten Jahreszeit sind Meerettich, Senf, Kümmel für die Gesundheit anwendbar. Seit Jahrhunderten wird Meerettich, auch Kren genannt, angebaut. Er wird als "Penicillin vom Acker" bezeichnet. Seine Wurzel enthält doppelt soviel Vitamin C als die Zitrone. Dazu noch Mineralstoffe. Wegen des hohen Anteils an beißenden ätherischen Ölen mußten sich die Arbeiterinnen bei der Schälprozedur mit Gasmasken schützen. Neben Chili und Pfeffer gehört der Meerettich zu den schärften Registern, welche man beim Würzen ziehen kann. Bei Schnupfen und verstopfter Nase schafft genau diese Schärfe des Meerrettichs Abhilfe. Der oft stark Schleimhaut reizende Meerrettich wirkt durch ein Bündel von Eigenschaften, welche insgesamt eine bakterizide Wirkung erreichen. Es sind die Senföl- Glykoside, Vitamin C, B 1 usw. Äußerlich wird Meerrettich gerieben unter Beigabe von Zitrone bei Stirnhöhlen- bzw. Kiefernhöhlenerkrankungen angewendet. Auf schmerzende Gelenke aufgetragen bringt es hier Linderung.
Zu den Kreuzblütern gehörend ist Senf. Er ist Gewürz, Heilpflanze und Futtermittel zugleich. Zu finden verwildert unter Getreide aber auch kultiviert angebaut. Die geernteten Samenkörner werden zuerst gesäubert und dann gemahlen. Es gibt zwei Sorten Senfkörner. Es sind die scharfen weißen, und kräftig aromatische braunen Körner. Senfmehl wird je nach Rezept mit verschiedenen Gewürzen, Essig, Wein, Nüsse vermischt. Daher auch die Bezeichnung Mostrich. Geschmacksträger des Senf sind seine flüchtigen Scharfstoffe. Sie machen die Heilwirkung aus. Senf gibt es dunkel, hell, scharf, mild und den mit verschiedenen Kräutern zur Geschmacksbildung variiert. Die Anwendung ist vielseitig und reicht von Senfmehlauflagen bis zum Senfmehlfußbad. Bei Kindern kann ein Senfwickel zu Haut- oder Schleimhautreizungen bei unvorsichtiger Anwendung führen. Angefertigt werden Senfwickel mit heißem Wasser und auf vorher mit Vaseline bestrichene Haut gegeben. Ein Senfmehlfußbad ist bei vielen Erkrankungen das erste Mittel der Naturheilkunde, weil viel Erkrankungen mit kalten Füßen beginnen bzw. begleiten.
Kümmel ist bei uns eine häufig zu findende Pflanze. Er wird als Wiesenkümmel bezeichnet, weil er auf Mähwiesen, Viehweiden wächst, wo sein würziger Duft nicht wegzudenken ist. Ökobauern, welche Kümmelkulturen betreiben, haben ihre liebe Not. Er läßt sich nur schwer von anderen Wiesenblumen trennen. Kümmel wurde zum Charaktergewürz der mitteleuropäischen Küche. Sein Geschmack wird in englischen Kochbüchern als typisch deutsch bezeichnet. Kümmelbrot, Kümmelbrötchen, Sauerkraut mit Kümmel, Kohlgerichte, Schweinebraten, sowie der Kümmelschnaps, sind bezeichnend für Mitteleuropa. Fenchel und Anis ist botanisch mit dem Kümmel verwandt. Kümmeltee regt die Verdauung und den Gallenfluss an. Die moderne Medizin weiß das Kümmel als Gewürz tatsächlich fettes und schwer Verdauliches bekömmlicher macht. Vor allem wirkt bei nervösen und unruhigen Geistern ein Kümmeltee stark beruhigend. Die wichtigste Eigenschaft von Kümmel ist allerdings die positive Wirkung zur Entblähung. Empirisch wurde früher zu frischem Brot, Kohlgemüse, Sauerkraut, fetten Speisen, Kümmel beigegeben. Auch bei Säuglingen kann Kümmel mit Fenchel stark verdünnt gegeben werden. Das Kümmelöl ist für die Bauchmassage geeignet und wirkt zudem beruhigend, was dem ätherischen Öl Limonin zugeschrieben wird. Bei Aversionen gilt es den Patienten nicht zur Einnahme zu zwingen.
Gewürznelken wachsen in Indonesien auf Bäumen, welche über 10 Meter hoch werden. Noch bevor sich die Blüte öffnet und der Samen schießt, müssen die Nelken gepflückt werden. Für die Einheimischen sind die Gewürznelken nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor. Sie schätzen die antiseptische Wirkung und als gutes Mittel gegen Zahnweh. Mit den Nelken unserer heimischen Gärten haben diese allerdings nichts gemein. Getrocknet nehmen die Gewürznelken die für uns bekannte braune Farbe und die Form von Nägeln an. Man nannte sie daher früher auch Nägel. Mit Nägeln bespickte Zitrusfrüchte in Gin oder Weinbrand eingelegt ergeben einen aromatischen Likör zum Backen. Bespickte Früchte verbreiten weihnachtlichen Duft im Raum.
Zimt kommt aus Ceylon, dem heutigen Sri Lanka. Bis heute hat sich an der Methode Zimt zu ernten, nichts geändert. Schon vor langer Zeit haben die Bewohner Sri Lankas entdeckt, daß man das Beste von der Rindeninnenseite junger saftiger Triebe erntet. Zimtbäume werden ständig abgeschnitten, sonst würden sie 10 bis 15 Meter Höhe erreichen. Zum Bearbeiten wird die rauhe äußere Rinde der Äste abgeschält und dann mit einem Messerwerkzeug die wertvolle innere Rinde abgelöst. Das erfordert viel Fingerfertigkeit. Die alten Malayen nannten das Gewürz, das so gewonnen wurde, "süßes Holz". Zimt war als Gewürz und Heilmittel im alten Rom begehrt. Die Ägypter setzten es als Konservierungsmittel bei der Einbalsamierung ihrer Mumien ein. Ceylonzimt sollte man nicht mit dem grob rindigen chinesischen Cassiazimt verwechseln. Der Ceylonzimt ist daran zu erkennen, dass mehrere der nur Millimeter dicke Rindenschichten zu so genannten Quirls ineinander geschoben werden. Aus diesen Stangen entsteht der feinste und qualitativ beste Zimt. Nur hochwertiger, frisch gemahlener Zimt sollte zur Zubereitung von feinen Backwaren Verwendung finden. Zimttropfen oder Zimttinkturen sind bereits seit der Barockzeit im Gebrauch. Sie sind Magen stärkend wirksam, regen den Appetit an und um eine Belebung auf das Herz-Kreislauf-System zu erreichen. Im Mittelalter wurde es zur Einleitung der Geburt genutzt, weil es zur Verkrampfung auf die Muskulatur der Gebärmutter wirkt. In Gewürzmengen spielt es allerdings keine medizinische Rolle. So können Schwangere ohne weiteres mit Zimt gewürzte Speisen zu sich nehmen. Allerdings gilt es, die Allergie auslösenden Faktoren zu beachten. Wer auf Perubalsam allergisch reagiert, ist auch auf Zimt allergisch reagierend.
Muskat. Die Heimat des Muskatbaumes ist die Insel Banda im indischen Ozean. Heute ein Teil Indonesiens. Geerntet werden vom Baum die pfirsichähnlichen Früchte. Wird der fleischige Außenteil der Frucht entfernt, kommt der blutrote Samenmantel zum Vorschein. Im Allgemeinen werden aus den Muskatnüssen zwei eigenständige Gewürze gewonnen. Die roten Samenhüllen werden von den Nüssen geschält, geglättet und getrocknet. Sie bilden als Gewürz hochwertige, beim Trocknen gelblich werdendes Mazis, auch als Muskatblüte bekannt. Aus Mazis wird ätherisches Öl, das Olio Mazidis gewonnen. Wird der harte Schalenkern mit einem Holzhammer zerschlagen, kommt ein weiteres, nicht ganz so teuer oder würzkräftiges Gewürz zum Vorschein, die Muskatnuss. Das ist dann die im Handel erhältliche Nuss. Ohne Muskat und Mazis gäbe es keinen Nürnberger Lebkuchen.
Bei Genuss von Muskat können sogar rauschähnliche Zustände erreicht werden und zwar durch das Myristicin. Die Dosierung kann in kleinen Mengen Muskatöl bereits lebertoxisch wirken. In der Schwangerschaft sollte auf den Gebrauch von Muskatöl ganz verzichtet werden. Zur Libidoförderung ist eine gewisse Menge erforderlich, weil diese dann auf das Lustzentrum des Gehirns, dem limbischen System, wirkt. Muskat wird vor allem zur bakteriziden Wirkung eingesetzt. Bei der Wurstherstellung wird es zur Geschmacksverfeinerung verwendet. Als Insekten vertreibendes Mittel wirkt es ähnlich wie Nelkengewürz.
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Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von andern. So bleibt dir mancher Ärger erspart.
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